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Rhein Neckar Zeitung

Heribert Vogt.

Heidelberg. Um strahlende Sterne des Musikhimmels Italiens wie Verdi, Puccini, Bellini oder Giordano zauberte das Philharmonische Orchester Heidelberg beim Silvesterkonzert in der voll besetzten Stadthalle ein Feuerwerk der Emotionen in die Nacht. Aber auch Komponisten anderer Nationalitäten wie Charles Gounod sowie Ernst Fischer und Richard Strauss waren beteiligt an dem facettenreichen Festabend unter dem Motto “Südlich der Alpen – Eine italienische Reise”. Es ging dabei also um das alte Sehnsuchtsland der Deutschen. Und in der Stadthalle bekam man wieder Sehnsucht nach dieser Italien-Sehnsucht, die einst ein wichtiger Faktor für die europäische Identität war, im heute krisengeschüttelten Europa jedoch in den Hintergrund zu geraten droht

Zu Beginn waren die Stücke “In einer Hafenstadt” und “Tarantella” aus Fischers so melodiöser wie klangprächtiger Suite “Südlich der Alpen” zu hören. Bereits anschließend hatte Einspringerin Alexyuk ihre Feuertaufe mit der lebensvollen Arie “Je veux vivre” aus Gounods Oper “Roméo et Juliette” zu bestehen, und dabei war die Anspannung noch zu spüren. Mit dem hochdramatischen Romeo-und-Julia-Stoff ging es dann auch in Bellinis Oper “I Capuleti e i Montecci” weiter: Auf die Ouvertüre folgte die Romanze “O quante volte”, die Alexyuk souverän meisterte.

Nach der Pause stand die Ouvertüre aus Verdis Oper “Les vêpres siciliennes” an, in der es ebenfalls um Revolutionäres geht, um einen sizilianischen Aufstand des 13. Jahrhunderts in Palermo. Und mit der Arie “Mercè, dilette amiche” aus diesem Werk glänzte Alexyuk erneut.

Danach war der Weg frei für das Finale mit dem berühmten Duett “Libiamo ne’ lieti calici” aus Verdis “La Traviata”, in Sektlaune dargeboten von Alexyuk sowie Moreno – und in der “alkoholisiert” aus dem Ruder laufenden Variante von Sängern und Orchester zum Überschäumen gebracht. – Begeisterter Applaus.